NLP

„Neurolinguistisches Programmieren“ hört sich mehr nach einer IT-Ausbildung für Computer-Nerds an als nach einer psychotherapeutischen Methode. Zudem wirkt das Wort für viele vielleicht abschreckend, denn wer will sich schon im Kopf herumprogrammieren lassen.
Definitionen und Beschreibungen des NLP finden Sie überall im Web wie auch z.B. bei Wikipedia. Deshalb möchte ich Ihnen hier ganz salopp eher die interessanteren Aspekte erklären, die nicht jedem bekannt sind.

NLP bedient sich einer Reihe spezieller Sprachmuster, die in der Kommunikation wirksam Veränderungen anstoßen können. Therapeuten arbeiten im NLP oft mit Trancezuständen, also mit Hypnose. Diese ist aber keine Bedingung für das Funktionieren. Auch in Verkaufsschulungen motivierter Staubsaugervertreter wird mit NLP gearbeitet, um Kunden zu beeinflussen: „Möchten Sie lieber heute noch kaufen oder lieber morgen?“ wäre eine typische Formulierung, die dem Kunden scheinbar kaum eine Wahl lässt.

NLP – genaues Zuhören

Aber im NLP kommt es zuerst darauf an, dass der Therapeut dem Patienten ganz genau zuhört, ihn beobachtet und in seiner Gesamtheit sehr aufmerksam wahrnimmt. Gute NLP-ler sind Weltmeister im Beobachten ihrer Patienten und wissen immer ganz genau, wo sich diese psychisch gerade befinden.
So wird jede noch so kleine Regung des Körpers (Fuß zuckt, Finger zittert) ebenso erkannt, wie die Richtung der Augenbewegungen (sehr typisch für NLP), der Hauttonus, Gesten und Mimik etc. Weiterhin hört der Therapeut akribisch genau auf die Wortwahl, was ihm sehr viele Informationen darüber liefert, wie der Patient denkt (visuell, auditiv, fühlend) und welche Sinne er in seinen gedanklichen Filmsequenzen bevorzugt nutzt:

„Mein Chef ist eine schillernde Persönlichkeit und der Raum ist erfüllt von seiner Präsenz und seinem guten Aussehen. Die Luft scheint zu leuchten und zu vibrieren, was bei mir zu einem Schaudern im ganzen Körper führt!“
Der Patient verrät indirekt, dass er die Welt v. a. visuell und fühlend wahrnimmt, weniger auditiv. Dementsprechend kann der Therapeut mit seiner eigenen Wortwahl darauf eingehen und den Patienten besser führen oder zu anderen Wahlmöglichkeiten verhelfen.

Pacing and Leading

Ein bekannter und wichtiger Modus operandi im NLP ist das „Pacing and Leading“. Der Therapeut nimmt irgendeinen Impuls vom Patienten auf (Atemrhythmus, Blinzeln, bestimmte Wortwahl) und spiegelt diesen, indem er ganz kongruent mitgeht (Pacing). Nach einer Weile fühlt sich der Patient angenommen und verstanden. Aus diesem Setting heraus kann er nun leichter geführt werden (Leading), indem der Therapeut sein Verhalten oder den Sprachduktus ändert… und der Patient wird meist folgen.

Aus der Wortwahl und dem Verhalten kann der erfahrene NLP-Therapeut leicht herauslesen, wie der Patient denkt und fühlt und in der Folge dann ändern.

Im NLP arbeitet man auch mit der Oberflächen- und Tiefenstruktur der Sprache. Patienten lassen bei Ihren Aussagen oft Informationen weg (Tilgung), verzerren diese oder machen Verallgemeinerungen (Generalisierungen), die Ihnen da Leben schwer machen:
„Meine Kollegen halten nichts von mir!“

Solche Aussagen werden für den Patienten zu einer Wahrheit, obwohl sie in dieser allgemeinen Übertreibung nicht stimmen können. Hier kann der Therapeut durch genaues Nachfragen die Weltsicht und das Verhalten positiv erweitern:
„Wirklich alle Kollegen halten nichts von Ihnen? Und alle Aspekte Ihrer Person werden wirklich von allen abgelehnt? Sind Sie Gedankenleser? Woher wissen Sie das?“
Denn auf genaues Nachfragen muss der Patient zugestehen, dass es sicherlich Ausnahmen geben wird von seiner Behauptung und dass er das eigentlich gar nicht wissen kann, solange er die Kollegen nicht einzeln befragt hat, wozu der Therapeut dann oft auffordert.

Ich wollte Ihnen hier lediglich einige interessante Aspekte des NLP andeuten. Mein Bestsellerbuch „Magie der Hypnose“ basiert auf diesem genialen NLP und wurde bereits von über 30000 Therapeuten und Patienten gelesen. Hier finden Sie unzählige Anwendungen von Hypnose und NLP in Form eines Lehrganges auch zu Selbstanwendung.

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